Fragetechniken

Kundengespräch

Damit ein Kundengespräch erfolgreich abläuft, gibt es folgende Punkte zu beachten:

  • Begrüssung (Firma und Name erwähnen)
  • Den Anrufer mit seinem Namen ansprechen
  • Bei einem gereizten Anrufer einfühlsam reagieren (Verständnis zeigen)
  • Hintergrundinformationen mit offenen Fragen ermitteln
  • Verständnis mit Fragen wie “Wenn ich Sie richtig verstanden habe …” absichern
  • Hilfestellungen auf dem Niveau des Gesprächspartners geben
  • Zugeständnisse machen, signalisieren, dass man noch aktiv zuhört
  • Dem Kunden Zwischenrückmeldungen (Bringpflicht)
  • Bei Nichtzuständigkeit, mit dem Kunden das weitere Vorgehen anschauen und nicht sofort abwimmeln
  • Bei Einwänden das Gespräch mit Sätzen wie “Gut, sprechen Sie diesen Punkt an…” fortführen
  • Gespräch freundlich beenden (z.B. “Funktioniert nun alles wieder ohne Probleme?…”)

Offene/Geschlossene Fragen

Offene Fragen

  • erzeugen das Gefühl ausgefragt zu werden
  • lassen Spielraum für die Antwort
  • Werden mit W-Fragen gestellt
  • Für den Einstieg und Problemeinordnung geeignet
  • können auf ein längeres Gespräch hinauslaufen

Geschlossene Fragen

  • Damit lassen sich Zustimmung oder Ablehnung festhalten
  • Geeignet, um eine Diskussion abzuschliessen
  • können manipulativ wirken
  • enthalten präzise Angaben
  • wichtige Informationen können vergessen gehen

 

TMP-Methode

Die TMP-Methode beschreibt eine Variante, Probleme Kundenorientiert zu lösen. Für einen Supporter in der IT ist nämlich nicht nur technisches Fachwissen wichtig, sondern auch:

  • Die Bedürfnisse des Kunden erkennen
  • Den Kontext des Problems herausfinden (Übersetzung Usersprache-Technikersprache)
  • Anschliessend das Problem technisch anschauen

Hauptsächlich diese drei Faktoren beeinflussen eine technisch einwandfreie, kundenorientierte Lösung.

Die TMP-Perspektiven sollten ähnlich wie in einer Mindmapping-Methode visualisiert werden, damit man die Vorgehensweise schnell analysieren kann.

Dem Kunden gegenüber muss der Techniker seine Fragen und Antworten möglichst menschlich entgegenbringen. Es bedarf einiges an Übung, die eigene Fachsprache so anzupassen, damit es der Anwender versteht. Es ist ebenfalls wichtig, dem Gegenüber Sicherheit auszustrahlen und vom Selben zu sprechen. Folgende Punkte können einem dabei helfen:

  • Fragen
    • Um einen guten Überblick zu erhalten, hilft es, am Anfang des Gesprächs möglichst offene Fragen (W-Fragen) zustellen.
    • Dies hilft ebenfalls, dass der Kunde merkt, dass man sich für ihn interessiert
    • Das technische Niveau merkt man bei solchen Fragen sehr gut.
  • Zuhören
    • Während dem Zuhören ist es besser Signale wie „Genau“ oder „das kann ich verstehen“ zu geben.
  • Kundenwertschätzung
    • Lautere Hintergrundgeräusche sollten vermieden werden (Tastatur, Radio, Leute…)
    • Dies gibt dem Kunden das Gefühl, dass man in diesem Moment allein für ihn da ist.
  • Zusammenfassen
    • Am Ende fasst man seine Problemeinschätzung kurz zusammen, um eventuelle Missverständnisse früher aufzudecken.
  • Verständnis zeigen
    • Wenn man gegenüber dem Anwender Verständnis zeigt, fühlt er sich sicherer und besser aufgehoben.
    • Er ist auch eher noch bereit, Kompromisse einzugehen.
  • Locker bleiben
    • Wenn beide Parteien das Gespräch locker angehen, ist die Atmosphäre und die Produktivität des Gesprächs besser.

Dringlichkeit

Mission Critical

Infrastruktur, die direkt mit dem Gewinn einer Firma in Verbindung steht, muss sofort wieder zum Laufen gebracht werden. Falls die SLA-Verfügbarkeiten nicht erreicht werden, kann dies einen Gewinneinbruch bedeuten.

  • Grosser Netzwerkausfall
  • Zahlungssystem funktioniert nicht

High

Falls einer oder mehrere User gar nicht mehr arbeiten können benötigt dies eine hohe Priorisierung. Durch Reservesysteme sollte meistens zumindest eingeschränkt weitergearbeitet werden können.

  • Jemand kann sich nicht mehr anmelden
  • Mehrere Computer lassen sich nicht einschalten
  • Eine Software streikt
  • Netzausfall in einem Büro

AveragE

Einen normale Priorisierung ist ein alltägliches Problem, welches aber nicht direkten Einfluss auf die Geschäfte einer Firma hat.

  • Eine Zusatzsoftware steigt aus
  • Druckerprobleme
  • Ein Bildschirm funktioniert nicht

Low

Probleme, die zwar eine Störung sind, aber die Benutzer nicht in ihrer Arbeit einschränken sind eher unwichtig und werden als niedrig eingestuft.

  • Bildschirmschoner geht nicht
  • ein Programm startet langsam

Problemlösestrategien

Schwierige Situationen im Support

Um allgemeine Situationen im IT-Support zu lösen, helfen sicherlich einige dieser Punkte:

  • Gesprächsvorbereitung (Notizen)
  • Verständliche und aussagekräftige Kommunikation
  • Freundlich und höflich bleiben
  • Auf das aktuelle Problem konzentrieren

Einen Kunden beruhigen

  • Problem möglichst verständlich erklären
  • aktiv zuhören
  • Zeitaufwand möglichst genau schätzen
  • Problembehandlung versichern und allenfalls eine erreichbare Kontaktperson angeben

Falls keine direkte Lösung vorliegt

  • Entschuldigen
  • Vorgehen erklären
  • Hilfe holen
  • Zwischenlösung/Workaround bereitstellen